
Prozess als Gestalt
Parametrie als grundlegendes Funktionsprinzip von Gestaltung
Auteur: Kragenings, Fabian
Série: Design
Année: 2022
Langue: Allemand
Étendue: 362 P.
Disponible
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- Die Bedingungen der digitalen Gegenwart lassen ein Entwerfen in starren Schemata und isolierten Einzelbetrachtungen längst nicht mehr zu. Die sich permanent verändernden Kontexte fordern eine grundlegende Anpassungsfähigkeit des Designs, die nur durch eine ganzheitliche Betrachtung der Dinge in ihren Zusammenhängen und ein gestalterisches Denken in Veränderungen sichergestellt werden kann – durch Parametrie. Fabian Kragenings deutet einen Paradigmenwechsel an, durch welchen Designer*innen nicht mehr den konkreten Entwurf, sondern die Bedingungen des Entwerfens selbst gestalten: Nicht mehr abgeschlossene Produkte, sondern anschlussfähige Prozesse sind es, die nunmehr eine Gestalt erhalten. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Ich muss gestehen: Das übergreifende Thema ist nicht neu. Entwurfsprozesse gab es immer schon, und bestenfalls wurden sie verstanden als das Hinterfragen von Bestehendem, das Neuverbinden von bislang Unverbundenem und das sorgsame Abwägen von Entscheidungen. Was jedoch neu ist – im Zeitalter digitaler Ubiquität, Vernetzung und Automation –, ist das Maß an Schnelligkeit, Komplexität und Dynamik, mit dem es gestalterisch umzugehen gilt, medial und mental. Dafür habe ich einen Vorschlag erarbeitet.2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch reflektiert Designprozesse auf Ebenen der menschlichen Wahrnehmung und des gestalterischen Denkens und anhand der Medien, in denen beides zusammenkommt. Ich behaupte, dass es parametrische Mechanismen sind, die das gestalterische Denken seit jeher kennzeichnen und dass die Notwendigkeit, in Abhängigkeiten, Verhältnissen und Veränderungen zu gestalten aufgrund der Bedingungen der digitalen Gegenwart nie größer war: Prozesse müssen als Gestalten gedacht und spielerisch exploriert werden.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Der Versuch, die Grundprinzipien des Entwerfens zu ergründen, mag so alt sein wie die Designforschung selbst und steht in engem Zusammenhang zu den Medien der Entwurfsartikulation. Seit einigen Jahren kann Letzteres durch künstliche neuronale Netze erfolgen. Die Arbeit schließt daran an und konstatiert, dass sich die Entwurfstätigkeit zukünftig mehr und mehr auf eine Metaebene verschieben wird, auf welcher nicht mehr abgeschlossene Produkte, sondern anschlussfähige Prozesse entworfen werden.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Richard David Precht. Weil er es m.E. versteht, angesichts der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Perspektiven, Veränderungsprozesse als dynamische Gestalten zu begreifen, die sich wieder am Menschen und an menschlicher Sinnhaftigkeit ausrichten müssen. Dem schließe ich mich sehr an. Mit Gert Scobel könnte ich mir dazu auch sehr gute Gespräche vorstellen.5. Ihr Buch in einem Satz:Gestaltung wird zukünftig nur noch funktionieren, wenn man parametrisch denkt und den Entwurfsprozess als Spiel versteht.
Fabian Kragenings, geb. 1987, ist selbstständiger Designer mit den Schwerpunkten Corporate Branding und User Experience Design. Er promovierte an der Hochschule für Gestaltung Offenbach zum Thema Parametrie und Prozessgestaltung. Er ist Begründer des »Design Iteration Award«.
Informations sur le titre
Titre: Prozess als Gestalt
Série: Design
Auteur: Kragenings, Fabian
Éditeur: transcript Verlag
ISBN: 9783839460962
Catégorie: Traités & guides, Art, culture & médias, Conception
Taille du fichier: 1 Mo
Format: PDF
Durée du prêt: 21 jours