Plagiate in der Wissenschaft
Wie »VroniPlag Wiki« Betrug in Doktorarbeiten aufdeckt
Autor*in: Zenthöfer, Jochen
Reihe: X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2022
Sprache: Deutsch
Umfang: 188 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- O-Ton: »Kuriose Ausreden« – Jochen Zenthöfer auf www.jmwiarda.de am 28.06.2022. O-Ton: »Wann ist es Unachtsamkeit, wann Plagiat?«– Jochen Zenthöfer im Interview beim Luxemburger Wort am 22.11.2022. O-Ton: »Ich sehe mich weniger als Jäger sondern als Förster im Wald der Wissenschaft« – Jochen Zenthöfer im Interview bei Hertz 87.9 am 27.05.2022. O-Ton: »Es gilt das ethische Abschreibeverbot« – Jochen Zenthöfer im Interview bei Telepolis am 16.07.2022. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten erschüttern seit einigen Jahren die Öffentlichkeit. Leider wird oft nur über die Fälle von Prominenten, meist Politiker*innen wie Karl-Theodor zu Guttenberg, Franziska Giffey oder Xavier Bettel, berichtet. Dabei treten Plagiate bei Wissenschaftler*innen viel häufiger auf. Das Buch beschreibt, wie Plagiate von der Plattform ›VroniPlag Wiki‹ gefunden und dokumentiert werden. Anders als oft vermutet, ist Plagiatssoftware dabei übrigens keine große Hilfe.2. Welche Bedeutung kommt dem Thema in aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu?Plagiate zerstören Vertrauen in die Wissenschaft. Das ist in diesen Zeiten fatal, denn bei der Bekämpfung von Pandemien oder des Klimawandels müssen wir uns auf wissenschaftliche Daten und Aussagen verlassen können, auch bei der Frage, welche Erkenntnisse von wem stammen. Andernfalls hat die Wissenschaft ausgedient und die Populisten siegen.3. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Erstmals kann jeder nachlesen, wie Täter*innen vorgehen, entdeckt werden und welche Ausreden von den Gerichten nicht akzeptiert werden. Dazu wurden viele Gespräche geführt und Gerichtsentscheidungen ausgewertet. Amüsant zu lesen sind sicher auch die kuriosen Kopierfehler, die ›VroniPlag Wiki‹ aufgedeckt hat und die hier nun erstmals gesammelt veröffentlicht sind.4. Welche besonderen Aspekte kann die wissenschaftliche Betrachtung in die öffentliche Diskussion einbringen?Manche Universitäten, wie etwa Bayreuth, sind sehr engagiert im Kampf gegen Plagiate. Viele andere Institutionen müssten noch mehr tun. Nie wurde mehr plagiiert als heute – es fängt schon bei Erstsemestern und deren Seminararbeiten an. Das Buch formuliert eine Reihe von Vorschlägen, was getan werden muss.5. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Charlotte Gaitanides, Marina Hennig, Edgar Wolfrum.6. Ihr Buch in einem Satz:Tiefe Einblicke in die geheimnisumwitterte Plattform ›VroniPlag Wiki‹, die vielen nicht gefallen werden. Jährlich werden in Deutschland 30.000 Personen promoviert. Rund 3.000 davon könnten plagiiert haben. Diese Vergehen werden von der Wissenschaftsplattform VroniPlag Wiki aufgedeckt und dokumentiert. Die Folgen: In Hochschulen jagt ein Aberkennungsverfahren das nächste, Doktorgrade werden entzogen, Politiker*innen müssen zurücktreten, Wissenschaftler*innen ihre Karrieren umplanen. Was hat VroniPlag Wiki außerdem bewirkt? Wie arbeitet die Plattform? Und was sagen ihre Kritiker*innen? Jochen Zenthöfer geht diesen Fragen nach und beschreibt in seinem journalistischen Erfahrungsbericht auch die Arbeitsweisen, Ausreden und Ausraster der Beschuldigten — und weshalb man auf Plagiatssoftware keine große Hoffnung legen sollte.
Jochen Zenthöfer, geb. 1977, ist freier Journalist und berichtet seit vielen Jahren in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) über Wissenschaftsplagiate. Er wurde in Berlin zum Richter ausgebildet und in Potsdam promoviert, war Redenschreiber für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, Prokurist eines Softwareunternehmens in Freiburg und Vorstand einer Aktiengesellschaft nahe München.
Titelinformationen
Titel: Plagiate in der Wissenschaft
Reihe: X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
Autor*in: Zenthöfer, Jochen
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783732862580
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Wissenschaft & Technik, Allgemeines
Dateigröße: 1 MB
Format: ePub
Max. Ausleihdauer: 21 Tage