Sporthelden
Spitzensport in postheroischen Zeiten
Autor*in: Bette, Karl-Heinrich
Reihe: Edition transcript
Jahr: 2019
Sprache: Deutsch
Umfang: 212 S.
Verfügbar
- Inhalt:
- O-Ton: »Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen im Verhältnis von Heroismus und Postheroismus« – Karl-Heinrich Bette im Interview bei L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung am 11.06.2019. 1. Warum ein Buch zu diesem Thema?Es war Zeit, die Lücke zwischen der weltweiten Nachfrage nach Sporthelden und der defizitären wissenschaftlichen Befassung mit diesem Themenbereich durch eine kompakte Analyse zu schließen!2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?Das Buch stützt die Annahme, dass sich der Spitzensport im letzten Jahrhundert als das Heldenreservat der modernen Weltgesellschaft ausdifferenzieren konnte. Es widerspricht damit der modischen Diagnose, dass die Gegenwartsgesellschaft pauschal und allumfassend als ›postheroisch‹ anzusehen sei.3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?Bislang keine, da dem Spitzensport in der bisherigen Heroismusdebatte keine größere Bedeutung beigemessen wurde. Es ist abzusehen, dass sich dies nun ändern wird.4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?Mit all jenen, die bereit sind, sich von soziologischer Theorie inspirieren zu lassen.5. Ihr Buch in einem Satz:Die Lektüre eröffnet eine neue Lesart des Spitzensports und seiner Akteure. Gegenwartsdiagnosen zufolge sind wir Zeugen des Übergangs zu einer postheroischen Gesellschaft: Hat die Gesellschaft das Interesse an Helden wirklich komplett verloren? Karl-Heinrich Bette zeigt, dass das zentrale Heldenreservat der Moderne in diesen Beschreibungen vergessen und unterschlagen wird: der Spitzensport mit seiner Dauerproduktion von Siegen und Niederlagen, von spektakulären Rekorden und nervenzehrender Spannung. Wettkämpfe erscheinen in einer alternativen Deutung als künstlich und seriell hergestellte Krisen- und Notsituationen, die Personen und Gruppen in die Lage versetzen, sich in postheroischen Zeiten vor einem Massenpublikum als Helden darzustellen.
Karl-Heinrich Bette (Prof. Dr.), geb. 1952, war von 1992 bis 2002 Professor für Sportwissenschaft an der Universität Heidelberg. Er folgte anschließend einem Ruf auf den Lehrstuhl für Sportsoziologie an der TU Darmstadt, den er bis 2021 innehatte. Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte liegen in der Soziologie des Körpers, der Sportsoziologie sowie der neueren soziologischen Systemtheorie.
Titelinformationen
Titel: Sporthelden
Reihe: Edition transcript
Autor*in: Bette, Karl-Heinrich
Verlag: transcript Verlag
ISBN: 9783732846337
Kategorie: Sachmedien & Ratgeber, Kunst, Kultur & Medien, Kulturwissenschaften
Dateigröße: 394 KB
Format: ePub
Max. Ausleihdauer: 21 Tage